DIE IRISCHE FIDDLE unterscheidet sich zur klassischen Geige allein durch ihre Spielweise. Irische Musik ist in erster Linie Tanzmusik und daher sehr lebendig. Im Einzelunterricht erarbeiten wir gemeinsam durch bestimmte Bogentechniken und Verzierungen den typischen Groove der Tunes, der irischen Instrumentalstücke.
LERNEN NACH GEHÖR: Ein neuer Tune wird durch wiederholtes Anhören und Nachspielen gelernt, wobei der Musiker ein bestimmtes Repertoire aufbaut, das auf Sessions allgemein bekannt ist. Zunächst wird die Grundmelodie gelernt, auf dessen Basis dann Verzierungen und Ornamentierungen eingefügt werden. Noten werden in Irland nur in den seltesten Fällen verwendet, sodass auch hier das Notenlesen erst an zweiter Stelle steht. Erst nachdem ein Tune nach Gehör gelernt wurde, werden die Noten ausgeteilt.
Zum Erarbeiten einer guten Technik für SAUBERES UND VIRTUOSES GEIGENSPIEL greife ich auf Lehrwerke der klassischen Geige zurück, darunter Tonleiterübungen, Fingerübungen, Doppelgriffübungen u. a. von Sitt, Kreutzer, Sevcík und Flesch.
TRADITIONELLE IRISCHE MUSIK wird heute im populären Verständnis als Gruppenmusik mit modernen und traditionellen Instrumenten begriffen. Während die Fiddle auf eine lange irische Spieltradition zurückblickt, kam die Gitarre erst mit dem Revival in den 1960er Jahren dazu. Zu den traditionellen Instrumenten zählen außerdem die Harfe, die Flute und die Tin Whistle sowie die Uilleann Pipes, das Knopfakkordeon und die Konzertina. Moderne Instrumente sind mit der Gitarre auch die Bodhrán, das Banjo und die Bouzouki.
Am häufigsten wird irische Musik in Pubs auf sogenannten SESSIONS gespielt. Hier wird auf das allgemein bekannte Repertoire zurückgegriffen, das durch Hinzufügen neuer Stücke im ständigen Wandel ist. Beim Zusammenspiel ist nicht der einzelne Spieler wichtig, sondern der harmonische Zusammenklang der verschiedenen Instrumente.
DER ENSEMBLEUNTERRICHT richtet sich an alle Instrumentalisten, denn der Fokus soll auf das Musizieren mit anderen Instrumenten gelegt werden. Dabei lernen Melodiespieler und Begleiter aufeinander zu hören, um beim Spielen und Arrangieren irischer Tunes den nötigen Freiraum zu erzeugen. Wir erarbeiten uns ein gemeinsames Repertoir von Instrumentalstücken, die wir dann auf der Session zusammen spielen werden.